Die Sanierung der denkmalgeschützten Fachwerkscheune eines fränkischen Dreiseithofs besticht durch den respektvollen Umgang mit der vorhandenen Bausubstanz: Damit gelingt es den Architekten auf beeindruckende Weise, die Scheune als beheiztes Nebengebäude einer neuen Nutzung zuzuführen und zugleich ihren historischen Charakter zu erhalten. Entscheidend dafür sind neben Detaillierung und Materialwahl, die einen spannenden Dialog zwischen Neu und Alt etablieren, die Disziplin und Zurückhaltung im Umgang mit dem Altbau: Während die Substanz mit historischen Materialien und traditionellen Techniken saniert wurde, wirken die zeitgenössischen Ergänzungen – ein bündig eingesetztes Dachflächenfenster in Norden, eine neue Treppe sowie neue Glastüren hinter den alten Holztoren – in ihrer Reduktion auf das für die Nutzung als Atelier- und Bibliotheksgebäude notwendige Minimum fast schon japanisch.
(Jurybeurteilung)